Formentera
Auch als kleine Karibik bekannt
Die spanische Insel Formentera liegt 9 Kilometer südlich vor Ibiza. Von hier aus ist die zweitkleinste Insel der Balearen in einer halbstündigen Fährüberfahrt erreichbar. Möglicherweise hat die längere Anreise dazu geführt, dass das 82 Quadratkilometer große Eiland vom Massentourismus weitestgehend verschont blieb. Erst seit den 80er Jahren nimmt Formentera einen festen Platz im Angebot von Pauschalreisen ein.
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Davor galt es lange als Geheimtipp für Aussteiger. Heute finden Urlauber selbst in der Hochsaison einen ruhigen Platz im Badeparadies, das sich durch traumhafte Strände in idyllischen Buchten auszeichnet. Da es keine Partynächte auf Formentera gibt, konnte die Mittelmeerinsel ihren ursprünglichen Charme bewahren.
Wer das Reiseziel nicht mit einem Mietwagen oder Roller erkunden möchte, kann mit dem Fahrrad auf Formentera unterwegs sein. Interessante Strecken führen auf der flachen Insel durch Weinberge, Wälder oder Dünen. Im Jahresdurchschnitt weist das milde Klima Temperaturen von etwa 17 Grad auf.
Besonders reizvoll ist die mediterrane Vegetation auf Formentera vor allem im Frühjahr. Neptungraswiesen umgeben die Küste. Sie sorgen als natürliche Filteranlage dafür, dass die Insel vom klaren Wasser profitieren kann. Zu den weltweit schönsten Stränden gehört der Playa de Ses Illetes im Naturpark von Formentera. Kein Wunder, denn der Strand ist auch bei Tagesgästen von Ibiza beliebt.
Als touristisches Zentrum gilt Es Pujols an der Nordostküste von Formentera. Entlang der 2 Kilometer langen Promenade mit Palmen liegen zahlreiche Restaurants und Bars, sowie zwei Diskotheken. Im Winter ist der Urlaubsort nahezu menschenleer.
In den Sommermonaten verbinden von hier aus regelmäßig Busse die Orte untereinander. Die Inselhauptstadt heißt Sant Francesc de Formentera oder kurz San Francisco. Sie liegt im Norden als Zentrum für Verwaltung und Kultur. Viele Geschäfte laden rund um den Marktplatz mit Rathaus zu einem Einkaufsbummel ein. In Sant Francesc de Formentera gibt es nur einen einzigen Kreisverkehr. Ansonsten kommt die Baleareninsel ganz ohne Ampeln aus.
Der Haupthafen von Formentera ist La Savina, wo die Fähren von und nach Ibiza ankommen oder ablegen. Mit Beginn des Tourismus in den 70er Jahren erlebte die Bevölkerung einen starken Zuwachs.
Seitdem hat sich die Einwohnerzahl aufgrund von Zuwanderern verdreifacht. Mit der Jahrtausendwende verzeichnete Formentera den höchsten Zuwachs, vor allem aus Deutschland. So ist es nicht verwunderlich, dass es im Touristenzentrum El Pujols einen deutschen Bäcker gibt. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war Formentera besiedelt, wie archäologische Funde in Dolmen Ca na Costa oder die Megalithanlagen am Cap de Barbaria - der südlichsten Inselspitze - eindrucksvoll zeigen.
Die Inselhauptstadt versorgt mit Krankenhaus, Apotheke und Post. Briefmarken sind auf Formentera zusätzlich in Tabakläden erhältlich.
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Das Schild "Regular Bus" weist auf ein öffentliches Verkehrsmittel hin. Das Fahrgeld ist beim Fahrer zu entrichten. Auf Formentera dürfen Reisende den Bus auch außerhalb einer Haltestelle anhalten. An den Stränden werden Flaggen unterschiedlicher Farben gehisst. Die grüne Fahne bedeutet, dass das Baden erlaubt ist. Die Farbe Gelb steht für gefährlich. Weht die rote Flagge ist das Schwimmen im Mittelmeer verboten. Playa Sa Roqueta und Playa Es Arenals sind von der EU für Sauberkeit und Sicherheit ausgezeichnet. Das bedeutendste Fest feiert Formentera am 25. Juli zu Ehren ihrer Schutzpatronin Sant Jaume.
24.07.2018 15:27 Uhr