Valencia
Die drittgrößte Stadt Spaniens
In der drittgrößten Stadt Spaniens, berühren sich Geschichte und Moderne wie nur an wenigen Orten dieser Welt. Die katalanische Stadt ist die Hauptstadt der Comunidat Valencia. Sie liegt etwa 320 Kilometer südöstlich von Madrid an der Mündung des Flusses Turia ins Mittelmeer. Hier leben an die 800.000 Einwohner, im Großraum der Stadt sogar 1,8 Millionen. Die autonome Region umfasst die Provinzen Valencia, Castellon und Alicante. Valencia wurde im Jahr 138 vor Christus von den Römern gegründet und erlebte in den folgenden über 2.000 Jahren eine aufregende Geschichte unter wechselnder Vorherrschaft.
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Unter wechselnder Vorherrschaft
Vor der römischen Colonie Valentia, als deren Gründer der römische Konsul Decimus Iunius Brutus Callaicus gilt, existierte hier bereits eine phönikische und später eine griechische Siedlung. Die antiken Siedlungen befanden sich etwa drei Kilometer vom Meer entfernt dort, wo sich heute die gotische Kathedrale La Seo und der Altstadtkern befinden. Im 5. nachchristlichen Jahrhundert kam Valencia unter westgotische Vorherrschaft und wurde im frühen 8. Jahrhundert von den Arabern erobert. Im Kalifat von Córdoba wuchs die Stadt beträchtlich.
Im Jahr 960 wurde hier der älteste ständige Gerichtshof der Welt, das Tribunal de las Aguas, installiert. Das Wassergericht tagt bis heute wöchentlich in der Kathedrale von Valencia. Der kastilische Ritter El Cid eroberte die Stadt im Jahr 1094 und proklamierte sie zu seinem privaten Königreich. König Jakob I. von Aragonien nahm Valencia 1238 ein. Das Ereignis wird bis heute am 9. Oktober gefeiert. Bis 1707 blieb Valencia ein autonomes Königreich. Bereit im 15. Jahrhundert lebten 75.000 Menschen in der Stadt und zahlreiche gotische Bauwerke entstanden, die das Stadtbild immer noch prägen.
Mittelalter trifft auf die Moderne
Valencia ist eine Stadt voller Kultur und Sehenswürdigkeiten. Es gibt eine Vielzahl an Kirchen und Klöstern im Stile der Gotik, der Renaissance und des Barock. Die alten Stadttore stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die Seidenbörse Lonja de la Seda, ein berühmtes gotische Bauwerk, wurde 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Der spanische Architekt Santiago Calatrava entwarf für Valencia die Stadt der Künste und Wissenschaften, die eine ganze Reihe von Institutionen und Gebäuden in modernster Architektur umfasst.
Dazu zählen L'Oceanogràfic, das größte Aquarium Europas, Museen, Opernhaus, Musikpalast, Botanischer Garten, Diskothek und das Kino L'Hemisfèric. Valencia ist eine junge und lebendige Stadt, in der viele Feste gefeiert werden. Bedeutend für Valencia sind die Fallas, die Frühlingsfeste, für die eigens haushohe Skulpturen aus Pappmaché hergestellte werden, die schließlich in der Nacht des Feuers verbrannt werden. Wer gern ausgiebig shoppen möchte, ist Valencia ebenfalls richtig. In speziellen Nächten sind zahlreiche Läden bis Mitternacht geöffnet. Valencia ist zudem Austragungsort verschiedener Kunst-, Theater-, Film- und Musikfestivals.
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Eine Reise nach Valencia lohnt immer
In der katalanischen Stadt kann man die Sommertage am Meer genießen und auch das Nachtleben kommt nicht zu kurz. Kulinarisch wird man hier ebenfalls verwöhnt, etwa mit einer Paella Valenciana mit grünen Bohnen, Huhn und Kaninchen. Dazu trinkt man ein Horchata aus Mandeln, ein Cebada, ein Malzgetränk, das noch aus der Römerzeit überliefert ist, oder ein Agua de Valencia aus Cava, Orangensaft und Orangenschnaps.
24.07.2018 16:11 Uhr