Eisenstadt
Unterschätztes Kleinod österreichischer Geschichte - Eisenstadt
Die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Burgenland ist mit knapp 14.500 Einwohnern die kleinste Landeshauptstadt Österreichs. Die Stadt liegt eingebettet in die Hügellandschaft des Leithagebirges nahe an der österreichisch-ungarischen Grenze und hat für Touristen, die ein bisschen abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sind, einiges zu bieten.
© st1909 / Fotolia
Drei Ortschaften zählen zum Gemeindegebiet: Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge und Eisenstadt selbst.
Die Geschichte Österreich-Ungarns ist hier im Grenzgebiet besonders gut spürbar. Um die Staatszugehörigkeit des Burgenlandes wurde öfter als einmal gestritten, erst mit den Friedensverträgen von St. Germain (1919) und Trianon (1920) wurde Eisenstadt endgültig Österreich zugesprochen. Seit 1925 ist es Landeshauptstadt, in der Landesverfassung verankert wurde dies allerdings erst viele Jahre später, nämlich 1981.
Einige Sakralbauten prägen das Stadtbild Eisenstadts. Der Dom St. Martin, die Bergkirche und das Kloster St. Michael sind wohl die bekanntesten davon.
Der Komponist Joseph Haydn (1732-1809) lebte und arbeitete 12 Jahre lang in Eisenstadt. Das Haydn-Haus kann heute besichtigt werden und erfreut sich regem Zulauf. Ein Schwerpunkt der Dauerausstellung ist das Privatleben Haydns - in den Räumen "Zimmer, Kuchl und Cammer" sind originale Möbel und Wanddekorationen ausgestellt.
Die wohl bekannteste und berühmteste Sehenswürdigkeit in Eisenstadt ist jedoch sicher das Schloss Eszterházy. Das ungarische Fürstengeschlecht Eszterházy galt als eine der reichsten Adelsfamilien Mitteleuropas und besaß einige Schlösser in verschiedenen Gegenden Europas, Eisenstadt war jedoch der fürstliche Hauptsitz. Die Geschichte des Schlosses ist spannend und die Anlage wirklich sehenswert! Für Musikinteressierte finden regelmäßig Konzerte im Haydnsaal statt.
Die Orangerie im Schlosspark war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts neben Schönbrunn eines der modernsten und größten Gewächshäuser. Ebenfalls im Schlosspark zu finden ist der Leopoldinentempel, der nach einer Prinzessin der Familie Eszterházy benannt ist.
Auch kulinarisch hat Eisenstadt einiges zu bieten. Der Einfluss der pannonischen Küche ist spürbar, immer mehr breitet sich jedoch auch die internationale Küche in der Landeshauptstadt aus. Es gibt unzählige Möglichkeiten zur Weinverkostung; Weinseminare und Weinabende runden das Angebot ab.
© Karl Allen Lugmayer / Fotolia
Die typisch österreichischen "Heurigen" der gesamten Region Eisenstadt freuen sich immer über Besuch und so mancher Winzer erzählt bei einem Gläschen Wein begeistert über seinen Beruf. Das Burgenland ist das Bundesland mit den meisten Sonnentagen - sicher eines der Geheimnisse des köstlichen Weins! Viele andere bleiben zu entdecken.