Assuan
Die heute drittgrößte Stadt in Ägypten
Die heute die drittgrößte Stadt in Ägypten und die größte Stadt Oberägyptens ist Assuan. Am Ufer von Nil und Nassersee sind die Menschen etwas entspannter als in den geschäftigen Städten Kario und Luxor. Einst das Tor des alten Ägypten zu Afrika, ist Assuan der perfekte Ausgangspunkt um die Tempel, Denkmäler und andere Attraktionen im südlichen Teil Oberägyptens und die deutlich unterschiedliche nubische Kultur der Region zu erkunden. Von Assuan aus können zahlreiche Tagesausflüge in die Umgebung unternommen werden.
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Die Flussinseln von Assuan vom Nil aus erkunden
Die beste Möglichkeit, um Assuans Charme zu entdecken, ist, die Stadt von einer Feluke, einem traditionellen Segelboot, über die Wasserstraße vom Nil aus zu erkunden. Sie machte Assuan einst zu einem wichtigen Handelsposten in Ägypten. Im Nil liegen viele kleine Inseln mit malerischen nubischen Dörfern aus Lehmziegeln und er wird von den riesigen Sanddünen des Westjordanlandes gesäumt.
Besonders bei Sonnenuntergang sieht es hier wie im Bilderbuch aus, wenn Hunderte von laternengeschmückten Felukken ins Wasser gehen und der Nil in der Abendsonne schimmert. Die Insel Elephantine mit Palmenplantagen und Dörfern mit bunten Lehmziegelhäusern zählt zu den wichtigsten Besucherattraktionen in Assuan. An ihrem südlichen Ende befinden sich das Assuan Museum und die Ruinen von Abu, Assuans ältester Siedlung mit den Tempeln Khnum und Satis.
Das Museumsgebäude in einer schönen Villa aus dem späten 19. Jahrhundert besitzt eine Sammlung von Artefakten, die die Geschichte der Insel bis zur Römerzeit erzählt. An der Bootsanlegestelle auf der Westseite der Insel in Siou können Ruderboote gemietet werden, um zur Kitchener-Insel zu gelangen. Die Insel, die heute offiziell als der Botanische Garten von Assuan bekannt ist, war einst Eigentum von Lord Kitchener, der sie in einen grünen Garten im Nil mit exotischen Pflanzen aus Asien und Afrika verwandelte.
Beeindruckende Geschichte lebendig präsentiert
Das fantastische Nubische Museum von Assuan ist eines der besten in Ägypten und ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte und Kultur des alten und modernen Nubiens interessiert. Es dokumentiert den Reichtum einer Kultur, die mit dem Bau des Assuan-Staudamms und der Erschaffung des Nassersees fast völlig verwüstet wurde.
Es gibt eine ausgezeichnete Sammlung von Artefakten aus dem Königreich Kusch (dem alten Nubien) und viele wunderbare Fotos von dem unglaublichen Projekt der UNESCO, den Philae Tempel und Abu Simbel vor dem steigenden Wasser des Staudamms zu retten. Zu den Artefakten der Museumssammlung gehören eine Statue von Ramses II., eine Statue von Amenras, dem Kopf der Schpatka, und der schwarze Granitkopf von Tahraqa.
Die ethnografische Abteilung erklärt nicht nur ausführlich die Geschichte Nubiens und seiner Bewohner, sondern zeigt auch wunderschönes nubisches Kunsthandwerk und Volkskunst. Direkt hinter dem Museum liegt der Fatimid-Friedhof mit seinen zerklüfteten Lehmziegel-Mausoleen. Für ein kleines Trinkgeld nehmen die Friedhofspfleger Besucher gerne mit auf einen Rundgang und zeigen die interessantesten Mausoleen.
Tagesausflug nach Abu Simbel
Abu Simbel wurde von Ramses II. erbaut und in den 1970er Jahren durch ein bemerkenswertes UNESCO-Rettungsprojekt vor der Zerstörung bewahrt. Das Dorf ist nicht nur ein Sinnbild der alten Architektur, sondern auch der modernen Technik. Die Mammutwaage des Großen Tempels von Ramses II. und des Hathor-Tempels übertrifft alles andere in Ägypten.
Der Gewürzmarkt ist heute noch legendär
Sharia el-Souk liegt im Zentrum von Assuan und ist ein Traum für alle Gewürzliebhaber. Die Stände sind voll von Gewürzen und Parfums, traditionellen Galebeyas (langen Gewändern) und Schals in Regenbogenfarben, Korbmacherei und Besteck. Der unterhaltsame Markt ist größtenteils frei von der Hektik der Anbieter, die man in anderen Teilen Ägyptens findet.
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Hier werden auch nubischer Schmuck und Handarbeiten angeboten, die die deutlich andere Kultur des oberägyptischen Volkes widerspiegeln. Freunde des erfrischenden lokalen Karkadai-Getränks finden auf dem Markt getrocknete Hibiskusblüten, mit denen das Getränk zuhause zubereitet werden kann.
14.05.2020 16:31 Uhr