Petra
Die Ruinen der Rosenstadt bergen noch viele Geheimnisse
Inmitten zerklüfteter Wüstenschluchten und Berge in der südwestlichen Ecke des haschemitischen Königreichs Jordanien liegt die Stadt Petra. Die Ruinenstadt war in der Antike ein blühendes Handelszentrum und zwischen 400 v. Chr. und 106 n. Chr. die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Heute begeistert sie die Welt mit ihrer aufwendigen Steinmetzarchitektur und einem ausgeklügelten Wasserversorgungssystem. Die Stadt wird wegen der Farbe des Steins, aus dem sie gehauen wurde, auch Rosenstadt genannt. Petra ist eines der sieben Weltwunder und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
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Die mysteriösen Nabatäer
Vor Alexanders Eroberung war im südlichen Jordanien eine blühende neue Zivilisation entstanden. In der Antike im sechsten Jahrhundert v. Chr. verließen die Nabatäer ihre nomadische Lebensweise und ließen sich an verschiedenen Orten im südlichen Jordanien nieder. Ihre Hauptstadt war die legendäre Stadt Petra, Jordaniens berühmteste Besucherattraktion. Sie haben grandiose Gebäude, Tempel und Gräber in massive Sandsteinfelsen gehauen.
Der Aufbau eines Imperiums in der Trockenwüste zwang die Nabatäer auch, sich bei der Wasserversorgung zu behaupten. Sie bewässerten ihr Land mit einem umfangreichen System von Dämmen, Kanälen und Stauseen. Im Jahr 106 n. Chr. drangen die Römer in die Stadt ein und übernahmen sie. Im 12. Jahrhundert wurde sie verlassen und von Einheimischen besiedelt. Dieser Ort blieb der westlichen Welt unbekannt, bis der Schweizer Entdecker Johann Ludwig Burckhardt sie 1812 fand. Inzwischen war sie eine Ruinenstadt und wurde als verlorene Stadt berühmt.
Die antike Ruinenstadt zu Fuß erkunden
Die archäologische Stätte Petra ist ziemlich massiv, sie umfasst 60 Quadratkilometer mit unterschiedlichen Gelände- und Höhenverhältnissen. Der Weg vom Besucherzentrum bis zum Kloster, dem Ende der Anlage, dauert in einem angemessenen Tempo etwa zwei Stunden. Dabei sollten allerdings die Umwege berücksichtigt werden, die höchstwahrscheinlich genommen werden müssen, um zu den Aussichtspunkten zu gelangen oder einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Einheimische bieten einen Ritt auf einem Esel oder Kamel oder eine Kutschenfahrt an. Hier sollte bei den Preisen aber unbedingt verhandelt werden.
Zahlreiche einzigartige Sehenswürdigkeiten
Petra hat so viel mehr zu bieten als nur die schöne Fassade der berühmten Schatzkammer. Der Siq ist ein 1,2 km langer Canyon, der kurz nach dem Besucherzentrum beginnt und bis zur Schatzkammer führt. Er ist der Eingang in die Stadt und ein Spaziergang durch die hoch aufragenden rosa und orangefarbenen Steine ist ein wirklich magischer Start des Besuchs. Die Schatzkammer ist die berühmteste Attraktion.
Es handelt sich um ein 40 Meter hohes, symmetrisches Gebäude, das mit detaillierten Verzierungen direkt in die Felswand gehauen ist. Der Name ist eigentlich irreführend, denn dies war keine Schatzkammer, sondern ein Grab für einen nabatänischen König. Die nächste Attraktion, die nach der Schatzkammer auf der linken Seite erscheint, ist das Theater. Mit über 8.000 Sitzplätzen ist es schwer zu übersehen. Die Königsgräber befinden sich direkt nach dem Theater auf der rechten Seite und haben aufwendige, beeindruckende Fassaden.
Das Kloster, das eigentlich ein Tempel war, ist die Attraktion, die am weitesten vom Besucherzentrum entfernt ist. Es liegt 50 Meter hoch und hat eine extrem gut erhaltene Fassade. Gegenüber befindet sich eine Teestube mit Zelten zur Entspannung. Der Aufstieg zur Hohen Opferstätte dauert ca. 45 Minuten und ist sehr steil. Wie der Name schon sagt, wurden hier früher Opfer erbracht. Vom Gipfel aus gibt es einen anmutigen Blick über die Berge, Felsen und Denkmäler der antiken Ruinenstadt.
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Die Ruinen beeindrucken bei Nacht
Petra by Night ist eine Lichtshow, die an einigen Tagen pro Woche stattfindet. Sie beleuchtet den Weg vom Besucherzentrum entlang des Siq bis zur Schatzkammer mit 1.500 Kerzen. Am Abend gibt es einen Live-Geigenspieler, kostenlosen Tee und am Ende eine kurze Erzählstunde. Es ist eine großartige Gelegenheit, um die Stadt in einem ganz besonderen Licht zu sehen.
10.09.2020 04:12 Uhr