Brasilia
Die Hauptstadt mitten im Nirgendwo
Futuristisch, monumental, asketisch - als wäre man in einer fremden Welt gelandet. Brasilien in Südamerika beherbergt wohl eine der ungewöhnlichsten Hauptstädte. Die brasilianische Hauptstadt Brasilia wurde errichtet, wo einst der Urwald wucherte, und der umgibt die Stadt noch immer. Auch heute polarisiert die Stadt, bringt Lobeshymnen seiner Befürworter hervor während sie Kritiker als gescheitert bezeichnen.
Südamerika war lange der Traum großer Denker.
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Hier konnten sie sich frei entfalten, keine überbordende Bürokratie, die einschränkte. In dieser Ecke der Erde war vieles möglich, auch Bauen in Rekordzeit. Brasilien benötigte für den Bau seiner neuen Hauptstadt nur drei Jahre. Für die Architektur ist der brasilianische Architekt Oscar Niermayr verantwortlich, der gemeinsam mit Le Corbusier auch das Sekretariatshochaus der Vereinten Nationen in New York entwarf. Baubeginn war Oktober 1956 und im April 1960 hatte Brasilien eine neue Hauptstadt.
Brasilia erstreckt sich über eine Fläche von 5802 km² und zählt über 2,5 Millionen Einwohner. Die Idee war, die Vorherrschaft der Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo zurückzudrängen und das brasilianische Hinterland wirtschaftlich aufzuwerten. Wer eine Reise nach Brasilien plant, sollte einen Besuch in Brasilia einplanen, denn die Hauptstadt bietet eine Architektur, wie man sie in Brasilien und ganz Südamerika nicht findet. Zu empfehlen ist auch ein Besuch in einer Churrascaria, einem typisch brasilianischem Grillrestaurant.
Brasilia ist eng verbunden mit dem Architekten Oscar Niermeyr. Seine Architektur hat der Stadt ein unverkennbares Stadtbild verliehen und sie zum Weltkulturerbe der UNESCO gemacht. Wer die Stadt entdecken möchte, sollte sich auf die Plattform des 218 Meter hohen Fernsehturms begeben. Von dort genießt man einen herrlichen Überblick. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Parlamentsgebäude Congresso Nacional und die Kathedrale Catedral Metropolitana Nossa Senhora Aparecida.
Auch wirtschaftlich ist Brasilia erfolgreich. Im internationalen Ranking der wirtschaftsstärksten Metropolen belegt die Stadt den 92. Rang. Mit einem BIP pro Kopf von über 35.600 US-Dollar gilt die Stadt als die reichste in Brasilien. Hier hat auch die größte Bank des Landes, die Banco do Brasil, ihre Unternehmensleitung. Die Stadt verfügt über einen internationalen Flughafen, von wo täglich Direktflüge zu verschiedenen Großstädten Brasilien angeboten werden.
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Der öffentliche Verkehr besteht aus zwei U-Bahnlinien und einem dichten Autobusnetz.
Das Klima ist tropisch bei einer durchschnittlichen Temperatur von 20,7 Grad Celsius. Die wenigsten Niederschläge fallen laut Statistik in den Monaten Juni, Juli und August. Hier kühlt es auch in der Nacht auf angenehme Temperaturen um 13 bis 15 Grad ab.
20.04.2019 20:52 Uhr